Zu den wenig bekannten Fakten über Israel gehört, dass große Teile des jüdischen Staates ab Mitte des 19. Jahrhunderts von den Anhängern der zionistischen Bewegung gekauft wurden. Selbst die alles andere als israelfreundliche Studie „Acquisition of land in Palestine“ aus dem Jahr 1980, die auf der Homepage der Vereinten Nationen veröffentlicht wurde, kommt nicht umhin, dieses Faktum anzuerkennen. Dort heißt es in der Schlussfolgerung: „Prior to the military operations of 1948 and 1967, the land had been acquired by the traditional market methods, […}“1.

Eine umfassendere Beschreibung der historischen Veränderungen der nahöstlichen Besitzverhältnisse liefert der vom „The Rohr Jewish Learning Institute“ publizierte Artikel „Land Ownership in Palestine, 1880 – 1948“2. Dort wird unter anderem darauf hingewiesen, dass von den jüdischen Einwanderern oft felsiges und verschlammtes Land, das als wertlos galt, erworben und urbar gemacht wurde. Die Verbesserung der landwirtschaftlichen Versorgung in Kombination mit dem Zufluss europäischen Kapitals führten zu einem Aufschwung der vorher als unattraktiv geltenden Region, der auch viele arabische Einwohner anlockte. Es ist also keineswegs immer gegeben, dass arabische Familien länger in Israel ansässig sind als jüdische.

Florian Füllbier ist der Autor, der hier aufgelisteten Bücher

Quellen

  1. CEIRPP (1980): „Acquisition of land in Palestine“: https://www.un.org/unispal/document/auto-insert-208638/ (Stand 20.10.2023) ↩︎
  2. Aumann, Moshe (1972): „Land Ownership in Palestine, 1880 -1948“ https://lessons.myjli.com/survival/index.php/2017/03/26/land-ownership-in-palestine-1880-1948/ (Stand 20.10.2023) ↩︎